Bisher war unbestritten, dass FASD nur durch den mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft entstehen kann. Inzwischen wird immer stärker in Betracht gezogen, dass auch Väter die Gesundheit der Nachkommen beeinflussen. Ernährung, Stress, Alkoholkonsum etc. bewirken eine Veränderung der Spermien. Zudem hat der werdende Vater einen Einfluss auf den psychischen und physischen Zustand der Mutter (https://www.spektrum.de/kolumne/schiebt-es-nicht-auf-die-muetter/1307160) und kann sie u.U. zum Trinken verleiten.
Lange wurde der Rolle des Vaters bei FASD keine weitere Beachtung geschenkt. Neuere Studien gehen davon aus, dass auch ein hoher Alkoholkonsum des Vaters als Risikofaktor für die Entwicklung eines Fetalen Alkoholsyndroms gelten könnte (https://www.aponet.de/artikel/lebensstil-des-vaters-beeinflusst-baby-10231). Auch wenn die werdende Mutter durch ihren Alkoholkonsum hauptsächlich für die Auftretungswahrscheinlichkeit von FASD verantwortlich ist, kann wahrscheinlich der Vater ebenfalls einen Risikofaktor darstellen (https://www.gesundheitswissen.de/innere-medizin/fetales-alkoholsyndrom-fas/).
Studien an Mäusen haben gezeigt, dass der Alkoholkonsum des „Mausevaters“ einen starken Einfluss auf das Neugeborene hat. Die „Mausemutter“ war in dieser Studie keinem Alkohol ausgesetzt, sondern nur der Vater. Die neugeborenen Mäuse zeigten trotzdem Anzeichen von FAS (https://www.sciencedaily.com/releases/2020/03/200330152119.htm; https://movendi.ngo/news/2016/02/10/study-dads-alcohol-use-tied-to-fasd/; https://canfasd.ca/wp-content/uploads/publications/Fathers-Role-1-Issue-Paper-Final.pdf; https://www.parents.com/pregnancy/everything-pregnancy/dads-alcohol-habits-affect-fetus-too/).
Beispiel: Tylars leiblicher Vater hat Alkohol und Drogen konsumiert.